Das 4-Finger-System und wieso wir es verwenden!
Fünf Finger sind gut, aber für geschätzte 95% der Literatur reichen vier völlig aus.
Die Fingersatz-Philosophie des Hans Schröpfer lautet daher:
„So viele Finger wie unbedingt nötig, so wenig wie möglich!“
Welche Finger verwendet man wann, wie viele sind notwendig und machen Sinn? Reichen schon 3 spielende Finger? Oder sollte man lieber 4 oder gar 5 verwenden? Wieso sollte der Daumen auf der Griffleiste ruhen?
Hans Schröpfer stellte sich diese Frage, nachdem er circa 8 Jahre lang auf seiner Harmonika mit nur drei Fingern das Spielen erlernt hatte und sich nach Melodiebögen und mehr alpiner Zweistimmigkeit sehnte. Auf seiner Reise durch die musikalische Welt seiner Vorbilder zeigte sich, dass auch der kleine Finger für das Spielen dieser Stücke nötig ist. Nur so lassen sich mit Freude Melodiebögen und mehrstimmige Sätze gestalten.
Der Daumen befindet sich auf der Daumenleiste, um deiner Harmonika Halt und dir Orientierung auf der Diskantseite deines Instrumentes zu geben. So hast du mit deinem Daumen an der Daumenleiste immer einen Fixpunkt
und kannst mit den anderen vier Finger die Melodie spielen. Bei verschiedenen Stücken wird der Daumen für Gegenstimmen gefordert oder es soll das Tenorsolo eines Blasmusikmarsches gleichzeitig mit den hohen Stimmen der Holzbläser erklingen, aber grundsätzlich liegt er an der Daumenleiste.
Der Daumen als Dreh- und Angelpunkt deiner rechten Hand auf der Diskantseite wird dir auch bei ausdrucksstarkem Spiel Orientierung geben.
Das Spiel mit 5 Fingern, also dem Einsatz des Daumen als spielender Finger, hat einige Vorteile im virtuosen Spiel, aber einem ausdrucksstarken, soll heißen kraftvollen oder feinen musikalischen Vortrag, steht diese Technik erfahrungsgemäß im Weg. So erkannten schon viele bekannte Musikanten und auch wir den Wert des Daumens als Fixpunkt, der an der Daumenleiste liegt.
Auf den Videos wirst du sehen, dass wir grundsätzlich mit einem Riemen spielen, da dieser die optimale Verbindung zwischen dir und deiner Steirischen Harmonika bildet. Aber egal, ob du deine Ziach mit nur einem Riemen oder zwei Riemen spielst oder sie sogar mit zwei Riemen und Querverbindern an den Körper schnallst, wird sie sich immer ein klein wenig bewegen.
Als Fazit lässt sich ziehen:
Der stützende Daumen gibt Sicherheit, die Orientierung beim Spielen zu behalten.
(Vgl.: Harmonikawelt, Schröpfer, Hans: „3,4 oder 5? Wie viele Finger braucht der Harmonikaspieler? Anregung zur Diskussion…“)